Donnerstag, 31. Mai 2007

Kleines Sammel-Update

Da sich es zu ein paar der bisherigen Posts etwas hinzuzufügen gibt, ein kleines Sammel-Update:


bekanntgeben wurde, gibt es eine weiteren Zuwachs. Diesmal kann man es als doppelte Emanzipation bezeichnen, erstens weg von der Kinderrolle und zweitens raus aus dem "Nachdem der Erweiterung des Casts von Weeds um Carrie Fisher und Matthew ModineDoppeltenLottchen-DVD-Universum": Mary-Cate Olsen. Diese wird ohne ihre Schwester in der dritten Staffel der Serie zu sehen sein. Ob dass die Serie schauspielerisch auch weiterbringt wird sich ab August zeigen.



Die Landesmedienanstalt Bayerns hat doch wirklich gegen 9Live ermittelt. Ist ja wirklich unglaublich, aber mehr aus dem Grund, dass man fragen darf: Warum erst jetzt? Grund war anscheinend ein im Internet kursierender Ausschnitt aus dem 9live-Programm (z. b. Hier), bei dem vergessen wurde das Mikrofon der Moderatorin auszuschalten. So konnte man zuhören, wie sie mit der Regie verhandelt, ob jemand eine Leitung ins Studio bekommen soll. Die Medienanstalt kam zu folgendem Ergebnis:

Zum aktuellen Fall, bei dem der Eindruck erweckt wurde, dass eine Moderatorin von 9Live direkt Einfluss nimmt auf das Auslösen des sog. Hot Buttons, erklärte Ring, dass der Sender diesen Eindruck in seiner Stellungnahme plausibel widerlegt hätte. Da nach den Äußerungen der Moderatorin, den Hot Button nicht auszulösen, kurze Zeit später eine Anruferin in die Sendung gestellt wurde, muss die Landes­zentrale davon ausgehen, dass der Redakteur die Entscheidung über die Aktivie­rung des Zufallsmechanismus eigenverantwortlich getroffen hat und insoweit kein Verstoß gegen die Gewinnspielrichtlinien vorliegt.

Damit hat 9Live aber auch bestätigt, dass der Zufallsgenerator erst überhaupt ausgelost werden muss. Damit stehen Damen und Herren des nervigsten TV-Sender weit und breit nicht gerade viel besser da, aber dass schönste an der Geschichte ist die geradezu lächerliche Machtlosigkeit der Medienaufsicht. Zwar hat die Bayrische Landesmedienanstalt nun bekanntegegeben erneut prüfen zu wollen, aber dass dies wohl keine Folgen haben wird, zeigt die Forderung ihres Präsidenten Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring:

„Wir sind derzeit auf eine Mitwirkung der Sender angewiesen, weil es bislang keine Steuerungsmöglichkeit der Landesmedienanstalten gibt. Es gibt keine gesetzliche Richtlinienbefugnis und es gibt keinen Ordnungswidrigkeiten-Tatbestand, der bei Verstößen greifen kann. Der aktuelle Fall bei 9Live sollte Anlass sein, die Weiter­entwicklung der Regeln zügig voranzutreiben und vor allem die Landesmedien­anstalten mit wirksamen aufsichtsrechtlichen Befugnissen auszustatten."
Quelle: Dwdl



Über Pfingsten lief nun Popetown und das einzige wo Kontroverse herrschte war in den Werbespots von MTV selbst, wo der Medienrummel von damals rückblickend dargestllt wurde. Ein Lob an die katholische Kirche und ihre Anwälte in der Politik, auf diese Weise hat sich MTV wirklich nur selbst provoziert. Und niemand hat es gemerkt.




Mal was privates: Ich habe mal das Superheroquiz gemacht und wer mich persönlich und schon etwas länger kennt, wird angesichts des Ergebnis wohl amüsieren:



Montag, 28. Mai 2007

Von Arroganz und Eigeninitiative

Im Deutschlandradio gab es vergangene Woche eine Diskussion eines "Medienquartett" zum Thema "Verändern Leserreporter und Blogger den Journalismus?". (Mir wäre dies entgangen, deshalb an dieser Stelle einen Dank an Stefan Niggemeier, der in seinem Blog bereits seinen Meinung dazu abgegeben hat. Die Sendung gibt es auch als MP3.) Hier bekommt man innerhalb von 40 Minuten einen hörenswerten Einblick, wie die Befindlichkeiten in der Medienbranche so sind, im Bezug auf die Herrschar von Bloggern, die dem Journalismus das Wasser abzugraben scheinen. Am drastischsten bringt es Manfred Bissinger auf den Punkt, wenn er darlegt, dass Blogs nur so dahin "gerotzt" sind. Es werde weder nachgedacht, recherchiert, noch genau erörtert. Blogs seien nur "eine aneinander Reihung von Befindlichkeiten von Leuten, die eigentlich für den Journalismus oder die Öffentlichkeit keine wirkliche Bedeutung haben".
Sind Blogs nur wirklich niveaulose, fern jeglicher Glaubwürdigkeit bereitete Ansammlung "persönliche Empfindlichkeiten"? Natürlich kann es Blogs geben, die die Welt nicht weiter bringen oder den Journalismus ergänzen können, wollen und sollen sie aber auch nicht. In der öffentlichen Diskussion wird immer das Bild von Mutter Lieschen unter ihrem medialen "Blümchen im Garten"-Tagebuch hochsterilisiert (die es ja sicher auch zu hauf gibt), doch die Bloggerwelt muss nicht zwangsläufig nur dies sein. Den investigativen Journalismus kann der einzelne Bürger mit seinem PC aber auch nicht ersetzen, dazu fehlen ihm schlichtweg Ressourcen und Möglichkeiten.
Ein anständiger Blog braucht den Journalismus und seine traditionellen Medien. Denn wie eigentlich viele Beispiele im Web 2.0 basiert vieles auf diesen oder ergänzt diese. Für manche Themen bietet das Internet zwar auch die Möglichkeit Öffentlichkeit zu finden, gipfeln wird dies aber immer mit der Wahrnehmung und Aufnahme in den traditionellen Medien. Vom ersetzen kann also nicht die Rede sein. Zum einen haben Blogger und andere Web 2.0-Formen nicht die Reichweite und zudem werden sie nie die Glaubwürdigkeit bekommen, die die etablierten Medien sich über Jahrzehnte geschaffen haben. Der in der Medienquartett-Diskussion von Tissy Bruns in die Runde geworfenen Begriff der Gegenöffentlichkeit umschreibt es somit schon besser.
Jetzt aber zu sagen, dass kann alles kein Niveau und für die Öffentlichkeit keine Bedeutung haben, grenzt schlichweg an Arroganz. Da stellt sich jemand hin und sagt, was ich sage hat Relevanz, weil ich Zugang zu den Medien habe. Ich kann lauter brüllen, deshalb muss dies auch von Bedeutung sein. Sicherlich gibt es ganz viele helle Köpfe in den Medien zu finden, aber nur dort? Können nicht auch viele andere Themen benennen und sie für ihre Mitmenschen lesens-, hörens- und sehenswert aufbereiten? Hält sich jemand da nicht für viel zu wichtig? Nimmt man Herrn Bissiger die Feder weg, führt er dann nicht auch nur unbedeutende Selbstgespräche? Es ist nicht alles Gold, was in den Blogs ist, es ist meist wirklich nur Sand, aber was in den Medien ist, wird nicht automatisch zu Gold mit Platinlegierung.
Das Web 2.0 bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, da ihm nicht Grenzen gesetzt sind und somit keine Selektion stattfindet. Da liegt aber die Tücke an der Sache, denn wir können niemals alles lesen, was veröffentlicht wird. Das konnten wir bei den bisherigen Medien auch nicht wirklich, aber die wahren noch ein bisschen übersichtlicher. Wo sie aber wirklich einen Vorsprung haben, ist die Glaubwürdigkeit. Soll aber nicht heißen alles was in den Medien ist, stimmt und hat Gewicht, sie sollen ja auch nicht Meinung diktieren, sondern zur Meinungsbildung beitragen. Dass heißt, dass das gemeine Volk sich mit den Inhalten auseinandersetzt, bewertet und einordnet. Ob sie dies am Esstisch, am Stammtisch, beim Friseur oder halt im Internet machen ist ihre Sache.
Doch die wichtige Eigenleistung, eine gewissene Medienkompetenz , dei ein jeder aufbringen sollte, ist bei so freien Medium, wie einem Blog nunmal ist, besonders gefragt. Auf meine Person runterrechnet: Ich bin der Meinung ich habe Recht, was mir aber nicht automatisch recht gibt. Das muß jeder für sich selber wissen!

Mittwoch, 9. Mai 2007

Oh, welch Überraschung!

Eigentlich haben wir es uns doch alle bereits gedacht. Oder gibt es wirklich noch jemand da draußen, der davon ausgeht, daß der Call-in-Tv-Terror des Privatfernsehens ein echtes und faires Gewinnspiel ist? Jetzt gibt es die Bestätigung. In der jüngsten Ausgabe des ARD-Magazins Plusminus wurde zum wiederholten mal über die zweifelhaften Praktiken des TV-Senders 9live berichtet, der ja bekanntlich nichts anderes als Call-in-TV sendet. Die Recherchen ergaben nicht nur, daß die Regularien für dieses Genre regelmäßig mißachtet werden, sondern es wurden ehemalige Mitarbeiter ausgemacht, die bestätigen, daß es kein Gewinnspiel ist. Dazu braucht es nämlich einen Zufallsmechanismus. Der existiert aber nicht, sondern es werden vollkommen willkürlich Anrufe durchgelassen. Sogar von fingierten Anrufen ist die Rede. Das ist organisierte Verarschung, für die Kabelgebühren kassiert werden und das Nachtprogramm vermüllen. Was würden denn nachts ohne die öffentlich-rechtlichen Sender sonst noch laufen? Denn nahezu alles was privat ist, versucht nachts eine billigen Euro zu machen, mit der Dummheit oder dem guten Glauben der Zuschauer. Je nachdem wie man sieht.