Die amerikanische Serie nähert sich mehr und mehr dem Kinofilm an. Ja, ja, nichts neues. Nicht erst seit Kiefer Sutherland in 24 brillierte oder Glenn Close in The Shield auftrat ist nicht mehr von der Hand zu weisen, das die Serie an Bedeutung gewonnen hat. Dabei wechseln die Akteure meist aber nur die Straßenseite oder gehen ein Halle auf dem Studiogelände weiter. Die Produktionsstudios bleiben die gleichen und gedreht wird auch in Hollywood, wobei die Kinofilme inzwischen eher in Kanada gedreht werden, der geringeren Steuern wegen.
Man mag natürlich jetzt entgegnen, dass alterne Hollywoodsternchen nun mal in das billigere Genre abwandern. Doch die modernen Serien verschlingen inzwischen ebenfalls ordentliche Budgets und dann gibt es noch den Fall Paul Haggis. Der Herr ist Drehbuchschreiber von Beruf und hat zwei Oscars für Crash erhalten, Bestes Original Drehbuch als auch Film des Jahres. Zudem ist er für das Script von Million Dollar Baby, Flags of our Fathers, Letters of Iwo Jima und Casino Royal verantwortlich. Er kommt eigentlich vom Serien schreiben und hat wohl eindeutig den Sprung in das Film-Business geschafft. Derzeit feiert nach und nach weltweit sein neuster Film In the valley of Elah Premiere, eine Post-Irak Drama mit Susan Surandon, Charlize Theron und Tommy Lee Jones. (Von einem deutschen Starttermin war leider nichts zu erfahren.)
Ganz dem Genre Serie abgeschworen hat der gute Herr wohl dann doch nicht. Auf dem amerikanischen Network NBC lief in diesem Frühjahr The Black Donnellys, eine Serie die Haggis zusammen mit Robert Moresco entworfen hatte. Der Pilot verspricht viel, es ist eindeutig zu merken, dass hier ein Drehbuch-Genie am Werke war. Die Erzählstruktur mit einem Off-Erzähler in einem Polizei-Verhör sehr lebendig, die Atmosphäre ist packend. Einzig und allein der massive Einsatz von Musik stört, er erinnert sehr an die übertriebene akustische Untermalung von Blockbustern.
Zur Story: Vier Brüder irischer Abstammung, aufgewachsen in Hells Kitchen, einem berühmtberüchtigten Stadteil in Manhattan, werden als Kleinkriminelle in die Machenschaften der Unterwelt hineingezogen. Der Kopf der Vier will eigentlich ein besseres Leben führen, doch als das Leben seiner Brüder in Gefahr gerät, tritt er an, um diese zu retten und nebenbei die Kontrolle über sein Viertel zu übernehmen. Es gibt eine Reihe böser Gegenspieler, einen guten Cop und eine alte Liebe, die aber leider schon verheiratet ist. Und natürlich gibt es alles was bei Iren nicht fehlen darf: Pubs, viel Alkohol, wüste Prügeleien und die allumsorgende Mutter.
Gute Gangster-Story und handfeste Kinomethoden, insofern hätte es ein Kandidat für die Lücke sein können, die The Sopranos hinterlassen haben. Hätte? Ja hätte, denn die Serie hat nie seine Erwartungen im Bezug auf die Quote erfüllen können. NBC hat sie noch nicht einmal bis zum Ende ausgestrahlt, sondern nach gerademal sechs Folgen ins Internet verbannt. Die erste Staffel, die auf DVD erhältlich ist, ist somit auch die Einzige. Man sieht, auch oder vielleicht erst recht in Amerika zählt die Quote doch sehr viel und der Status von Haggis hat wohl nicht viel geholfen. Schade, aber vielleicht beschränkt sich Paul Haggis nun doch nicht aufs Schreiben von neuen Bond-Teilen, sondern schiebt noch das ein oder andere Serienformat nach. Sein Talent ist auch in diesem Genre gut aufgehoben und so weit zu laufen hat er ja auch wieder nicht.
Nachtrag: Wie auf Serienjunkies zu lesen ist, hat Paul Haggis die Serie von bereits vor 10 Jahren geschrieben, sie wurde nur erst jetzt verwirklicht. War die Zeit damals nicht reif, haben die Sopranos den Weg für den verbrecher als Helden ebnen müssen?
Man mag natürlich jetzt entgegnen, dass alterne Hollywoodsternchen nun mal in das billigere Genre abwandern. Doch die modernen Serien verschlingen inzwischen ebenfalls ordentliche Budgets und dann gibt es noch den Fall Paul Haggis. Der Herr ist Drehbuchschreiber von Beruf und hat zwei Oscars für Crash erhalten, Bestes Original Drehbuch als auch Film des Jahres. Zudem ist er für das Script von Million Dollar Baby, Flags of our Fathers, Letters of Iwo Jima und Casino Royal verantwortlich. Er kommt eigentlich vom Serien schreiben und hat wohl eindeutig den Sprung in das Film-Business geschafft. Derzeit feiert nach und nach weltweit sein neuster Film In the valley of Elah Premiere, eine Post-Irak Drama mit Susan Surandon, Charlize Theron und Tommy Lee Jones. (Von einem deutschen Starttermin war leider nichts zu erfahren.)
Ganz dem Genre Serie abgeschworen hat der gute Herr wohl dann doch nicht. Auf dem amerikanischen Network NBC lief in diesem Frühjahr The Black Donnellys, eine Serie die Haggis zusammen mit Robert Moresco entworfen hatte. Der Pilot verspricht viel, es ist eindeutig zu merken, dass hier ein Drehbuch-Genie am Werke war. Die Erzählstruktur mit einem Off-Erzähler in einem Polizei-Verhör sehr lebendig, die Atmosphäre ist packend. Einzig und allein der massive Einsatz von Musik stört, er erinnert sehr an die übertriebene akustische Untermalung von Blockbustern.
Zur Story: Vier Brüder irischer Abstammung, aufgewachsen in Hells Kitchen, einem berühmtberüchtigten Stadteil in Manhattan, werden als Kleinkriminelle in die Machenschaften der Unterwelt hineingezogen. Der Kopf der Vier will eigentlich ein besseres Leben führen, doch als das Leben seiner Brüder in Gefahr gerät, tritt er an, um diese zu retten und nebenbei die Kontrolle über sein Viertel zu übernehmen. Es gibt eine Reihe böser Gegenspieler, einen guten Cop und eine alte Liebe, die aber leider schon verheiratet ist. Und natürlich gibt es alles was bei Iren nicht fehlen darf: Pubs, viel Alkohol, wüste Prügeleien und die allumsorgende Mutter.
Gute Gangster-Story und handfeste Kinomethoden, insofern hätte es ein Kandidat für die Lücke sein können, die The Sopranos hinterlassen haben. Hätte? Ja hätte, denn die Serie hat nie seine Erwartungen im Bezug auf die Quote erfüllen können. NBC hat sie noch nicht einmal bis zum Ende ausgestrahlt, sondern nach gerademal sechs Folgen ins Internet verbannt. Die erste Staffel, die auf DVD erhältlich ist, ist somit auch die Einzige. Man sieht, auch oder vielleicht erst recht in Amerika zählt die Quote doch sehr viel und der Status von Haggis hat wohl nicht viel geholfen. Schade, aber vielleicht beschränkt sich Paul Haggis nun doch nicht aufs Schreiben von neuen Bond-Teilen, sondern schiebt noch das ein oder andere Serienformat nach. Sein Talent ist auch in diesem Genre gut aufgehoben und so weit zu laufen hat er ja auch wieder nicht.
Nachtrag: Wie auf Serienjunkies zu lesen ist, hat Paul Haggis die Serie von bereits vor 10 Jahren geschrieben, sie wurde nur erst jetzt verwirklicht. War die Zeit damals nicht reif, haben die Sopranos den Weg für den verbrecher als Helden ebnen müssen?