Samstag, 26. Juli 2008

This is a 100% accident!

Raus aus dem Flugzeug, rein in den Mietwagen, ab zum Club, gutes Gesicht auf der privaten Afterhour und dann noch schnell das Hotel finden. Das DJ Leben ist ein hartes, besonders wenn sich das Prozederre in die Länge zieht und gleich eine ganze Tour umfasst. Eine ganze Menge Standfestigkeit ist von Nöten und bisweilen eine ordentliche Schippe Humor.


Dass diese Dauerfeierrei nicht unbedingt der niemals endende Spaß ist, zeigt die erste Folge der Internet Serie One More Song. Die DJs des Labels Institubes aus Paris ziehen durch die Städte und Clubs dieser Welt, dokumentiert durch die Kamera von Jean-Baptiste de Laubier, der als DJ Para One selbst mit von der Partie ist. Die erste Folge Hooligan Disco zeigt Curses, Surkin, Para One und Orgasmic auf ihrer Tour durch Nordamerika im Sommer des letzten Jahres.


Hooligan Disco (w/ English subtitles) from Institubes on Vimeo.


Herausgekommen ist eine Dokumentation darüber, wie anstrengend, aber auch spassig es ist, wenn man dafür bezahlt wird, als Freakshow aufzutreten. Der Sound der Truppe kann als Daft Punk der nächsten Generation beschrieben werden: ähnlich funky, nur viel härter und schneller, definitiv nicht jedermanns Geschmack. Das schräge Auftreten und das gemeinsame Durchdrehen auf der Bühne reißt jedes Partyvolk auf der Tour mit. Einzelne musikalisch unterlegte Aufnahmen vermitteln die wenigen ruhigen Momente der Tour, meist nur im Vorbeirauschen aus dem Mietwagen heraus gefilmt.


Die französischen Helden sind aber hauptsächlich damit beschäftigt, den Einladungen der Einheimischen zu folgen oder auf den Hotelzimmern private Parties zu feiern. Die Stimmung ist durchweg gut, nur in der Mitte der Tour scheint etwas die Energie zu fehlen. Da wird der eine oder andere etwas kratzig, wenn man nach langer Suche schon wieder vor dem falschen Hotel steht. Die erste Folge ist sehr unterhaltsam, wenn auch streckenweise anstregend anzuschauen. Das Prozederre ähnelt sich in jeder Stadt, weshalb eine Länge von 45 Minuten etwas langatmig wirkt. Trotzdem ist es ein sehenswertes Zeitdokument über das Leben einer modernen Freakshow, die musizierend durch die Lande zieht.

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