Es gibt einen neuen Film mit Michael Moore im Mittelpunkt, doch diesmal ist er nicht von ihm. In dem Film Manufacturing Dissent von Debbie Melnyk und Rick Caine wird der etwas rundliche Filmmacher mit der Baseballcap etwas genauer unter die Lupe genommen. Dabei geht es vor allem um seine Methoden, die nicht immer die feinsten sind, wie die kanadischen Filmemacher belegt haben wollen. Moore soll immer nur das gezeigt haben, was ihm in Kram passte, er kürzte das Material so, dass es seiner Botschaft entsprach.
So soll z.B. der Plot des Film Roger and me nicht wahrheitsgemäß sein. Moore verfolgt in diesem Film vergeblich den General-Motors-Chairman Roger Smith, um eine Interview zu erhalten, da er in Moores Heimatstadt Flint die GM-Fabrik schließt. Nur jetzt behauptet ein ehemaliger Mitarbeiter Moores, dass aber ein Interview stattgefunden hat, nur nicht verwendet wurde. Da steht natürlich Behauptung gegen Behauptung und es wird wohl schwer sein zu sagen, wer da jetzt recht hat. Interessanterweise stand Moore selbst den Filmemachern nicht für eine Interview zu Verfügung. So könnte der Film auch "Michael and us" heißen, zwei enttäuschte Fans aus Amerikas linker Szene aus den Spuren des selbsternannten Kreuzritters gegen den Präsidenten aus Texas.
Das der Film Manufacturing Dissent sich den ähnlichen Methoden bedient wie Moore scheint naheliegend: Auch wird durchs Land gefahren, Betroffene interviewt oder andere, die was zu sagen haben wollen, und zu einer "message" zusammen geschnitten. Ob die Behauptungen wahr sind oder nicht, uns Europäern zeigt dieser Film wohl vor allem, dass Moore in Amerika umstritten ist und zwar nicht nur unter den Rednecks aus der Prärie.
links:http://manufacturingdissentmovie.com
http://www.zeit.de/online/2007/16/michael-moore-manufacturing-dissent?page=1
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/tips/107325/index.html
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